EchoLink® Technik
Einführung
© Rainer Englert (DF2NU)
Allgemein:
Die EchoLink® Standard-Software kann Steuerkommandos ausführen, die von der Funkseite her in Form von DTMF-Tönen empfangen werden. Mit diesen Kommandos kann man eine Verbindung zu einer anderen
EchoLink-Station im Internet aufbauen (connecten) oder trennen (disconnecten) oder sich den Status einer Verbindung ansagen lassen. DTMF-Töne können modernere Transceiver meist über eine
Tastatur im Mikrofon erzeugen. Eine praktikable Lösung sind auch die älteren Fernsteuergeräte für Telefon-Anrufbeantworter, die man einfach ans Mikrofon hält. Diese sind leicht erhältlich oder
kosten nur wenige Euro. Ein Nachteil ist aber eine gewisse Fummelei mit beiden Geräten sowie die Gefahr von Übersteuerung und Verzerrungen.
Jedes DTMF-Steuerkommando besteht aus einer Sequenz von Zahlen und/oder den Spezialzeichen * und # . Darüber hinaus werden für Sonderbefehle auch die Spezialzeichen A bis D eingesetzt, die aber leider von vielen DTMF-Gebern nicht erzeugt werden können. Die Zeichen können vom Sysop individuell festgelegt werden, es gibt jedoch eine Standard-Voreinstellung, die fast alle EchoLink Sysops weltweit verwenden, damit die Nutzer nicht ständig umdenken müssen. Abänderungen sind nur sinnvoll, wenn z.B. ein Missbrauch eingedämmt werden soll.
Übersicht über die wichtigsten DTMF-Standardbefehle zur Bedienung von EchoLink® Gateways:
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Erzeugung von DTMF-Tönen:
Die heute üblichen modernen Transceiver (Handfunk- oder
Mobilgeräte) verfügen i.d.R. über eine Tastatur, mit der DTMF-Töne direkt erzeugt werden können, um ein EchoLink® Gateway oder Repeater zu steuern. Bei älteren Geräten bietet sich als Alternative
an, externe DTMF-Geber zu verwenden, die einfach ans Mikrofon gehalten werden. Diese kleinen Geräte wurden vor einigen Jahren sehr häufig dafür benötigt, die Fernabfrage von analogen
Anrufbeantwortern durchzuführen und finden sich noch in so mancher Bastelkiste oder beim Uralt-Anrufbeantworter mit Tonbandcassetten, den man schon immer wegwerfen wollte, aber immer wieder
aufgehoben hat.
Hinweise zur Betriebstechnik über EchoLink® Links und Repeater:
Wenn man auf
einer Ausgabe-Frequenz hört oder ein QSO fährt, sollte man darauf achten, ob in den Umschaltpausen vom Gateway ein Rufzeichen angesagt wird. Das bedeutet, dass sich jemand vom Internet her mit
dem Gateway verbunden und möglicherweise ins QSO aufgenommen werden möchte. Da die PTT-Umschaltvorgänge bei EchoLink aufgrund der Übertragungszeit etwas dauern, sollte man im QSO-Betrieb stets
großzügige Umschaltpausen (3-4 Sekunden) lassen, damit Reinrufer eine Chance haben, sich zu melden. Es ist normal, dass die Gegenstation erst nach 4-5 Sekunden antwortet, wenn man ihr das
Mikrofon übergeben hat, da die NF-Übertragung auf jeder Seite ungefähr 1 Sekunde dauert.
Wenn man sich bei der Eingabe von DTMF Kommandos vertippt hat, muss man vor einer erneuten Eingabe mindestens 5 Sekunden warten, sonst ist der Empfangspuffer für die Kommandos noch nicht
gelöscht. Zwischen jedem DTMF-Ton darf maximal 2 Sekunden Pause sein, sonst wird die Eingabesequenz abgebrochen.
Nach der Eingabe der Node-Nummer einer angewählten Gegenstation muß man so lange warten, bis vom Gateway eine Bestätigung kommt, dass die gewünschte Verbindung auch tatsächlich aufgebaut worden
ist. Dies dauert maximal 15 Sekunden, ansonsten kommt eine Fehlermeldung mit dem Grund, warum es nicht geklappt hat (z.B. Gegenstation besetzt).. Natürlich gilt bei EchoLink wie auf jeder anderen
Amateurfunk-Betriebsart auch: Erst mal ein paar Sekunden lang reinhören, ob auf der Gegenseite nicht schon ein QSO läuft. Gibt es nach dem ersten Anruf nicht gleich eine Antwort, sollte man
nochmals und länger rufen. Es wird nämlich bei der Gegenstation auf der HF Seite zunächst auch eine Sprachansage über die eingegangene Verbindungsanforderung abgestrahlt und solange werden
Aussendungen vom Internet unterdrückt. Auch trauen sich viele Zuhörer nicht sofort zu antworten, weil sie EchoLink® noch nicht kennen und daher glauben, jemand spielt einen dummen Scherz, wenn
man mit einem DL-Call in einem 2m-Umsetzer in Australien rauskommt.
Bitte auch daran denken, dass CQ Rufe in Deutsch auf Relais im Ausland selten erfolgreich sind. Häufig wird auch vergessen, dass man auf der Zielseite 3 Uhr morgens Ortszeit hat und da ist meist
kaum jemand QRV.....
DTMF-Sysop-Befehle:
Über die beschriebenen DTMF-Standard-Befehle hinaus gibt es noch
einige "Geheimbefehle" für den Sysop, mit denen es z.B. möglich ist, das Gateway ein- und auszuschalten oder die Betriebsparameter wie Time-Outs, Sperren von Calls usw. aus der Ferne
umzuschalten. Diese werden verständlicherweise hier nicht veröffentlicht und sind individuell.
Eingabe von Node-Nummern zum Verbindungsaufbau mit
einer Gegenstation:
Eine Node-Nummer (sie ist 4- bis 6-stellig) wird direkt als DTMF-Sequenz eingegeben. Wenn die gewünschte Gegenstation nicht online ist, gibt die EchoLink® Software "NOT FOUND" oder "NOT
AVAILABLE" aus, ansonsten "CONNECTING TO ....". Wenn schließlich eine Verbindung erfolgreich hergestellt wurde, kommt nach maximal 20 Sekunden eine Ansage "CONNECTED". Erst dann kann man sprechen
und wird zur Gegenseite übertragen.
Eingabe von
Rufzeichen:
Die nachfolgende Prozedur ist recht umständlich
und wenig praxistauglich, daher eher wird sie eher zur Vollständigkeit dargestellt. Um ein Rufzeichen für einen so genannten Direct-Connect oder Node-Query einzugeben, muss für jeden Buchstaben
und Nummer eine zweistellige DTMF-Sequenz gesendet werden. Die erste Zahl ist die Taste, unter welcher der gewünschte Buchstaben aufgeführt ist (Taste 1 für "Q" und "Z") während die zweite Ziffer
die Stelle des gewünschten Buchstabens auf der entsprechenden Taste angibt. Für eine Ziffer wird dabei die Zahl und danach eine "0" (Null) gedrückt, die Eingabesequenz wird schließlich mit
einer Raute abgeschlossen. Bitte auch beachten, dass die Tastenbelegung analog bei Computer-Tastaturen nach
amerikanischem Standard verwendet wird.
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Um zum Beispiel den Buchstaben "K" zu übermitteln, muß die DTMF-Folge "52" übermittelt werden, für ein "Q" die Folge "11" und für die Zahl "7" entsprechend "70". Rufzeichen müssen nicht unbedingt komplett eingegeben werden. Wird nur ein Teil des Rufzeichens eingegeben, sucht EchoLink® nach dem ersten Rufzeichen, das mit der Eingabe übereinstimmt. Wird kein übereinstimmendes Rufzeichen gefunden, gibt EchoLink® "NOT FOUND" aus. |
EchoLink® Hardware
Schaltschema
© Rainer Englert (DF2NU)
Typische HW-Konfiguration einer EchoLink® Sysop Station (z.B. DM0ZB-L):
Erläuterung:
Prinzipiell wäre es möglich, den Line-Out Ausgang der Soundkarte direkt mit dem Mikrofon-Eingang des Transceivers und den Lautsprecher-Ausgang des Transceivers mit dem Line-In Eingang der
Soundkarte zu verbinden. Die PTT Steuerung kann über PIN9 der seriellen Schnittstelle erfolgen. Bei getasteter PTT liegt eine Spannung von +5V an, die mittels einer Transistor-Schaltstufe die PTT
des Transceivers schalten könnte.
Problematisch sind aber, dass die NF-Pegel bei dieser Einfach-Lösung nicht stimmen (Line-Out 300 mV versus Mikrofonpegel 10 mV) und keine galvanische Trennung zwischen PC und Funkgerät besteht.
Dies führt meist zu Brummschleifen und HF-Einstrahlungen.
Besser ist daher der Einsatz eines Trenngliedes zwischen PC und Funkgerät. Dies kann ein einfaches Soundkarten-Interface mit NF-Übertragern sein, wie es für digitale Betriebsarten (z.B. PSK31) verwendet wird oder, etwas komfortabler, ein spezieller EchoLink® Controller. Selbstbau ist relativ einfach möglich, auch sind mehrere kommerzielle Modelle auf dem Markt, die ungefähr 100 EUR kosten.
Spezielle EchoLink® Controller verfügen über eine regelbare Pegelanpassung, ein VOX System zur PTT Umschaltung, einen Optokoppler zur PTT-Schaltung sowie manchmal auch über eine NF-Aufbereitung (Equalizer oder Regelverstärker zum Pegelausgleich). Teurere Modelle haben zusätzlich noch einen Monitor-Lautsprecher. Dies ist sehr praktisch, damit man aus dem PC kommende Verbindungen im Shack ohne Zusatzempfänger mithören kann.
Herzlichen Dank an © Rainer Englert (DF2NU)
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